
Eigentlich ist es keine Neuigkeit mehr, da das Sonderheft 1/2009 „Classic Gaming“ der PC Action bereits am 3. Dezember erschienen ist, aber leider hat es bis heute gedauert bis ich endlich meine Ausgabe bekommen habe. In ca. 15 Zeitschriftenläden, Kiosken und sonstigen Geschäften in und um Bochum (incl. Bahnhofsbuchhandlung am Hauptbahnhof) war das Heft nicht zu bekommen. Also habe ich es direkt über die Verlagswebseite bestellt und heute auch erhalten. (Was den Preis um zwei Euro auf 8,99 erhöht hat.)
Gewissenhaft habe ich mich sofort an eine kritische Analyse begeben, Stichpunkte gemacht, Pros und Kontras zu den einzelnen Artikeln notiert und dabei sprangen mir unzählige Stellen, wie die folgenden, entgegen:
„Ist doch auch klar: Stellen Sie sich vor, Ihre Lebensgefährtin wäre eines Tages zu fett und sie müssten nur ein anderes Modul einstecken, um eine neue Frau zu kriegen … wäre das nicht der Hammer?“ (S.26); „Frauen sind bei Sexspielzeug sehr wählerisch.“ (S.68); „Extraleben ist mit Abstand der beste Roman, den es zum Thema Computerspiele gibt. Und das nicht nur, weil der Verfasser dieses Artikel [sic!] lediglich zwei kennt und ihn der Buchautor mit schlechtem Sex bestochen hat – nein, Constantin Gillies erlaubt dem Leser einfach eine fantastische Zeitreise.“ (S.68); „Laras Brüste und ihr Hintern sind so was von eckig, dass nur kranke Nerds Lust bekommen, sich selbst zu befriedigen.“ (S.83); „Und es kommt doch auf die Größe an … Sollte ihre Partnerin was anderes sagen, will sie nur nett sein (aber keine Panik, alles ab 20 Zentimeter ist absolut okay!).“ (S.83); „Epilog / Hesse: Retro ist super. Früher war alles besser – oder was sagen Sie als Redaktionsmethusalem dazu, Herr Hest… äh Fränkel? / Fränkel: Spiele vielleicht schon, Herr Hesse. Oder Autos! Aber bedenken Sie bitte auch, was die Frauen damals noch für Büsche hatten! / Hesse: Eben!“ (S.83)
Hört sich ziemlich nach sexueller Frustration gepaart mit einer ordentlichen Priese Humor auf Herrenwitzniveau und Frauenfeindlichkeit an, oder? Ohne hier die Fahne der politischen Korrektheit zu hoch hängen zu wollen, aber das geht gar nicht! Eine detaillierte Kritik hat sich für mich damit erledigt. Im Editorial heißt es: „Wir glauben, dass es sie gibt, die qualitätsbewussten Retro-Spieler, die gute redaktionelle Beiträge rund um ihr Hobby zu schätzen wissen.“ Das glaube ich auch und hoffe, dass es von den anderen nicht genug gibt um diesem Blatt das Überleben zu sichern.